Das war ein unglaublich langer, harter Tag!
Es ist nicht leicht diesen Wettkampf mit seinen Strapazen und Gefühlen in Worte zu fassen. Es war auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis!
Die Vorbereitung
Vor über 20 Jahren startete ich bei meinem ersten Triathlon. Meine Helden waren Dave Scott, Marc Allen und Scott Tinley – Legenden der Langstrecke. Und auch ich wollte einmal in meinem Leben an einem Ironman teilzunehmen.
Vor 13 Jahren habe ich Stephan bei seinem ersten Ironman in Roth als Helfer begleitet. Ich selbst hatte zuviel Respekt vor der extremen Streckenlänge. Ich habe es immer bereut nicht selbst in Roth an den Start gegangen zu sein.
Irgendwann im Herbst letzten Jahres erzählte mir Stephan, dass er 2010 beim Ironman Lanzarote starten will. Ich musste nicht lange überlegen und meldete mich kurzerhand auch zum Ironman an. Mir war klar, dass es nicht einfach sein würde, sich in der kurzen Zeit auf eine Langstrecke vorzubereiten. Das Schwimmen und Radfahren würde ich überleben. Meine Schwäche ist das Laufen. Der harte Winter machte die Vorbereitung nicht einfacher. Vor der Arbeit war es dunkel und nach der Arbeit war es auch dunkel. Es blieb also nur das Wochenende um ordentlich zu trainieren. Alles andere als optimal. Also besorgte ich mir eine Trainingsrolle und fuhr (so oft ich mich motivieren konnte) um 5 Uhr morgens eine Einheit mit dem Bike auf der Rolle. Das Training auf der Rolle kann ich noch weniger leiden als Laufen! Ab Februar bin ich seit langem mal wieder mehr oder weniger regelmäßig Schwimmen gegangen. Wenn man das Paddeln auf der Rentnerbahn überhaupt als Training bezeichnen kann. Das Trainingslager auf Mallorca im Frühjahr war super, auch wenn wir wegen dem schlechten Wetter etwas weniger radgefahren sind als geplant. Die größten Schwierigkeiten hatte ich damit, nicht so oft Mountainbiken zu gehen, sondern dafür mehr Grundlage auf dem Rennrad zu fahren. Das bedeutete auch eher gleichmäßiges Training und KEINE Ortsschildsprints! Das war WIRKLICH nicht so einfach…
Hier mein Trainingvolumen bis zum Ironman Lanzarote in Zahlen:
28km Schwimmen – 2216km Radfahren – 160km Laufen
Man kann also auch mit relativ wenig Training einen Ironman finishen. Man muss nur laaaaangsam machen. Ich muss aber zugeben, dass ich noch etwas Raddruck von der TransAlp im letzten Jahr konservieren konnte. Jedenfalls fühlte es sich auf Mallorca so an. Schwimmen geht bei mir eigentlich immer. Da muss ich nur wenig trainieren. Wichtig ist ordentliche Technik und harte Einheiten für den Muskelaufbau (Paddles). Mit soooo wenig Laufkilometern den Marathon zu rennen kann ich niemandem empfehlen. Das war eindeutig meine Schwachstelle. Die Schmerzen während und nach dem Rennen waren enorm. Ich bin echt froh, dass meine Knochen das mitgemacht haben!
Dank rubiTrack konnte ich mein Training ganz leicht festhalten. Das Programm ermöglicht die Darstellung der Trainingsstrecke, schöne Diagramme der Pulswerte, Leistung etc. Eine Auswertung wird damit zum Kinderspiel und macht auch noch Spaß. rubiTrack gibt es übrigens auch für das iPhone! Natürlich braucht man dafür die passenden Geräte. Ich verlasse mich auf meinen Garmin Edge 705 beim Radfahren und den Forerunner 405 zum Laufen.
Hier die Auswertung der Ironman Lanzarote Radstrecke mit rubiTrack:
Die ersten Tage auf der Insel
Ich hatte noch nie soviel Respekt vor einem Wettkampf wie vor diesem Ironman!
In den ersten Tagen machte mir die Hitze auf der Insel ganz schön zu schaffen. Ich hatte jeden Tag unerträgliche Kopfschmerzen und fühlte mich kraftlos. Und Nachts konnte ich kaum schlafen. Erst am Tag vor dem Rennen ging es mir besser. Das nächste mal versuche ich auf den Fall früher anzureisen. Nachdem wir die Radstrecke mit dem Auto abgefahren sind, war ich mir noch nicht einmal sicher das Rennen beenden zu können. Mit über 2500 Höhenmetern, extrem heftigem Wind und 30° Celsius ist die Radstrecke an sich schon eine Folter. Und dann soll ich in der prallen Sonne noch einen Marathon laufen?! Oh je…
Aber wenigstens die Schwimmstrecke machte einen guten Eindruck. Das Meer war ruhig, kristallklar, angenehm warm und voller lustiger Fische. Kein gefürchteter Wellengang und keine Haie. Haha.
Als wir die ersten 15 km der Radstrecke abgefahren sind, bekamen wir den Wind deutlich zu spüren. Stephan schien enorm gut drauf zu sein, denn er bolzte den ersten Berg (fast) komplett im Wiegetritt hoch. Der Wind wurde immer stärker. Als es noch etwas steiler wurde und ich schalten wollte, wurde mir klar warum Stephan im Stehen fuhr. Ich bin bereits ständig auf dem letzten Gang gefahren und Stephan auch, nur hat er ein 25er Ritzel und ich ein 28er! Puh, bin ich froh über die 3 Zähne mehr!
Die Laufstrecke ging an der Promenade entlang mit Blick auf’s Meer. Aber der Kurs war wesentlich hügeliger als erwartet. Den Marathon durchzulaufen sollte (für mich) verdammt hart werden.
Das Material
Die Wahl der Laufräder war goldrichtig. Anja hatte mir noch am ersten Tag einen Hilferuf per Twitter geschickt. Wegen dem starken Wind sind Aerolaufräder auf der Insel unfahrbar. Also packte ich für sie und Stephan je ein DuraAce Vorderrad mit flacher Felge ein. Damit ich möglichst stylisch aussehe, hat Stephan mir sein (relativ) flaches Zipp Vorderrad geliehen, passend zu meinem Hinterrad. Hehe.
Mein Moser Carbonrahmen ist schön (Custom Lackierung!), steif und leicht. Der Rennlenker mit Aufsatz war perfekt für die steilen Anstiege und die schnellen Abfahrten. Mit Triathlonlenker wäre ich deutlich langsamer und weniger komfortabel unterwegs gewesen.
Die CycleOps Powertap Hinterradnabe mit integriertem Wattmesser hat ihre Aufgabe erfüllt und mich davor bewahrt auf dem Rad zu „Platzen“. Auf meinem Garmin Edge 705 GPS Computer konnte ich alle Daten übersichtlich auf einem Display abrufen – Puls, Geschwindigkeit, Leistung usw. Aber dazu später mehr…
Wochenlang grübelte ich was ich wohl am Wettkampftag anziehen sollte. Am Ende standen ein (eher für Kurzstrecken geeigneter) Einteiler und die erprobte Radhose/Trikot bzw. Laufhose/T-Shirt Kombination zur Wahl. Da ich etliche Gels, Riegel, Pannenspray etc. mitschleppen musste, wählte ich die klassische Variante und habe es auch nicht bereut.
Bei den Laufschuhen bin ich auf Nummer Sicher gegangen und habe meine Trainingsschuhe genommen. Das macht zwar knapp 200 Gramm mehr Gewicht, aber bei meiner erwarteten Laufzeit benötige ich maximalen Komfort. Da machen leichte Race Schuhe keinen Sinn. Und wieder war das die perfekte Entscheidung.
Der Wettkampftag
Um 5 Uhr klingelte der Wecker. Schnell schmierte ich mir ein Nutella/Erdnuss Brötchen. Mampfend packte ich meine Sachen zusammen, als Stephan auch schon an der Tür klingelte. Im Dunkeln gingen wir zum Start. Die Tüten mit den Rad- und Laufsachen und auch das Bike mussten wir bereits am Vortag in die Wechselzone bringen. So hatte ich nur meine Schwimmsachen dabei und mein „Special Feed Bag“ das mir später am Verpflegungspunkt nach der Hälfte der Radstrecke gereicht werden sollte. Insgesamt 18 (!) PowerGels und 3 Powerbars sollten für eine kontinuierliche Energiezufuhr sorgen (und das nur auf der Radstrecke!!).
Ich wurde schon die letzten Wochen ständig nervöser, aber heute am Wettkampfmorgen wurde mir fast schlecht vor Nervosität. Schnell noch die Reifen aufpumpen und dann rein in den Neoprenanzug. Fast 1.600 Athleten standen jetzt am Strand und warteten auf den Startschuss. Ramona hatte ich in der Hektik verloren, aber immerhin Anja und Stephan waren noch bei mir. Das tat gut, in diesem Moment nicht ganz allein zu sein. Wir standen recht weit hinten, hier waren alle etwas relaxter als in den vorderen Reihen.
PENG!! Pünktlich um 7 geht’s los! Nur langsam bewegte sich die Masse Richtung Meer. Endlich im Wasser angekommen, hatte man kaum Platz sich zu bewegen. Ich fühlte mich wie eine Sardine in der Dose. Das war noch schlimmer als Training auf der Rentnerbahn! Ich hoffte, dass sich das Feld schnell auseinander zieht. Denkste! Ständig wurde getreten und geschlagen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Die komplette erste Schwimmrunde musste man um sein Überleben kämpfen. Nach einer Runde stand ein kurzer Landgang auf dem Programm. Aber statt etwas Erholung, brachte der Landgang einen lediglich aus dem Rhythmus. Die zweite Schwimmrunde war etwas weniger voll, aber trotzdem erwischte mich am Wendepunkt ein Tritt gegen die Brille. Ich hatte noch Glück, denn ich hatte kein Wasser in der Brille. Stephan dagegen erwischte es gleich zweimal und holte sich sogar ein blaues Auge.
Die erste Schwimmrunde bin ich mit 31:52 min recht locker geschwommen, abgesehen von den rettenden Zwischensprints, wenn mich mal wieder einer an den Beinen festhalten wollte (wobei das wohl eher aus Panik geschah, als dass mich jemand wirklich wegziehen wollte). Gegen Ende der zweiten Runde habe ich dann etwas „Gas“ gegeben. Am Ende bin ich die zweite Runde mit 31:44 min nur unwesentlich schneller geschwommen. Nach respektablen 1:03:35 Std. bin ich in die erste Wechselzone gerannt. Ich bin etwas überrascht nach so langer Abstinenz vom Schwimmen immer noch recht fix zu sein. Aber vielleicht lag es ja auch nur am schnellen XTERRA Neoprenanzug! Haha.
In der Wechselzone war es nicht leerer als im Wasser. Auch ohne Training verlief der Wechsel erstaunlich schnell (4:47 min). Schnell auf’s Rad, rein in die Schuhe und los geht’s!
Der extreme Wind blieb am Wettkampftag glücklicherweise aus. Dafür wurde die Hitze aufgedreht. Also immer schön viel trinken! Wenn es nach der Landschaft geht, dann müsste man diesen Event „Ironman Mars“ nennen. Haha.
Ständig wechselte mein Blick zwischen Tacho und Straße. Statt mich auf mein Gefühl zu verlassen, konzentrierte ich mich voll auf meinen Wattmesser. Ich wusste, dass wenn ich über die gesamte Radstrecke im Grenzbereich zwischen GA1 und GA2 fahren würde und ich dann noch ausreichend futtern und trinken würde, dann konnte mir gar nichts passieren. Es viel mir nicht leicht an den ersten Anstiegen etliche Athleten an mir vorbeifahren zu lassen. Aber ich wusste, den Großteil werde ich später wieder sehen! Ich hatte Probleme mit der kontinuierlichen Nahrungsaufnahme. Durch die vielen Gels und das ständige Trinken rebellierte mein Magen schon nach kurzer Zeit. Immer wieder musste ich würgen und manchmal habe ich auch etwas kotzen müssen. Aber solange ich keinen Durchfall kriege ist alles in Butter.
Nach der Hälfte der Strecke gab es auf einmal kein Iso-Getränk mehr an der Verpflegung. Wasser hatte ich keines genommen, also rauschte ich OHNE volle Trinkflaschen weiter. Das war ein Fehler! Hätte ich mal lieber umgedreht. Denn jetzt ging es in die richtigen Berge! Und ohne Trinken ist man hier schnell im Eimer. Ich bin jetzt lieber etwas lockerer gefahren und bin auch gut bis zur nächsten Verpflegung durchgekommen. Auf der zweiten Hälfte meine ich den Flüssigkeitsverlust gespürt zu haben. Die Beine wurden müde. Dank meiner Bergübersetzung konnte ich auch auf den steilsten Stücken (über 10%!) meist sitzenbleiben. Stephan hatte mich schon vor einigen Kilometern überholt und jetzt fuhr auch noch Anja an mir vorbei! Unglaublich! Die Abfahrten waren geil! Hier konnte ich auch wieder an Anja vorbeifahren. Aber sobald es flach wurde kam Anja wieder angeschossen.
Puff!! Oh je, ein Plattfuß. Verdammt! Das Vittoria Pit Stop Pannenspray funktionierte nicht, das Loch war zu groß. Gerade als ich den Reifen von der Felge drücken wollte, hält der neutrale Materialwagen neben mir. „Relax“ sagte der Mechaniker zu mir und übernahm zusammen mit seinem Kollegen den Radwechsel für mich. Das nenne ich Glück im Unglück! Leider haben mich die Jungs nicht noch angeschoben. Aber wir sind ja hier nicht bei der Tour de France! Haha.
Auf den nächsten Kilometern lief es ganz gut. Vielleicht lag das an der kurzen Pause. Als ich irgendwann an einem Kreisel die Richtung wechselte, haute mich der Wind fast vom Rad! Vor mir lagen jetzt mindestens 3 km bergauf im Gegenwind Richtung Teguise. Das war eigentlich mit das schlimmste Stück.
Die letzten 20 km ins Ziel ging es fast immer bergab. So konnte ich die Beine etwas lockern für den folgenden Marathon. Schnell näherte sich der zweite Wechsel. Jetzt noch über 40 km Laufen?! Ich konnte mir in diesem Moment nicht vorstellen auch nur 5 km zu rennen! Die Sonne brannte erbarmungslos. Nach den vielen Gels war mir richtig schlecht. Die Beine fühlten sich leer an und die Füße schmerzten.
Die letzten Meter an der Promenade waren schön. Die Zuschauer feuerten uns lautstark an. Ich sehe den Zielbogen. Die Uhr zeigt 6:26:42 Std. an. Uh, das ist gerade mal ein 28er Schnitt. Klar wäre ich gern schneller gefahren, aber mehr war bei meiner festgelegten Renntaktik „Immer schön LOCKER“ einfach nicht drin. Ok, soooo locker war es am Ende auch nicht. Die 180 km mit über 2.500 Höhenmetern haben ihre Spuren hinterlassen.
Raus aus den Schuhen und runter vom Rad. Autsch!! Da lag jetzt zwar ein Teppich in der Wechselzone, aber barfuß rennen tat nicht nur in den Beinen sondern auch an den Füßen richtig weh! Die Wechselzone war gefühlte 500 m lang. Endlich an meinem Stellplatz angekommen, wurde mir mein Rad abgenommen (hoffentlich kriege ich das wieder). Jetzt schnell meinen Wechselbeutel mit den Laufsachen holen. Autsch!! Der Asphalt ist extrem heiß und brennt mir die Fußsohlen weg! Schnell, wo ist mein Beutel?! Puh, endlich im schattigen Wechselzelt. Die Hektik des ersten Wechsels ist einer müden Gelassenheit gewichen. Raus aus den verschwitzten Radsachen (mit Salzkrusten und klebrigen Gelresten) und rein in die frischen Laufsachen. Das war mal ein gutes Gefühl! Die Kompressionssocken anziehen ging besser als erwartet. Die befürchteten Krämpfe blieben aus. Schnell noch Sonnencreme auf Arme und Nacken und dann gehts los! Nur noch 42,195 km!! Haha.
In der Wechselzone war es eben. Da konnte ich überraschenderweise sofort losjoggen. Mit 7:32 min dauerte der zweite Wechsel ziemlich lange. Ich war halt nicht mehr ganz frisch. Als ich durch den Zielbogen rauf auf die Laufstrecke kam ging es blöderweise bergauf und meine Beine waren wie blockiert. Na dann gehe ich halt die ersten Meter. Bald ging es auch wieder bergab und ich konnte lostraben. Hmm, das ging besser als erwartet. Nur mein Magen rebellierte immernoch. Das nächste Dixi Klo ist MEINS!! Der Boxenstop tat richtig gut. Ih fühle mich viel besser. Die ersten 5 km ging es an der Promenade entlang. Die Zuschauer feuerten Uns frenetisch an. Ich bekam ab und zu richtig Gänsehaut. Sollte ich wirklich bei meinem ersten Ironman den Marathon komplett laufen können? Auf dem Bike hatte ich noch Zweifel finishen zu können und jetzt läuftves so gut?! Hmm, der Hammer kommt bestimmt noch. Bei meinem ersten Marathon fing es auch erst bei Kilometer 30 an weh zu tun.
Ab dem ersten 5 km Wendepunkt mussten wir in der ersten Runde noch einmal 5 km Richtung Arrecife laufen. Am Flughafen entlang gab es keine Zuschauer mehr. Die Motivation war im Keller. Warum tue ich mir das an? Jeder Schritt schmerzt und mein Kopf brennt in der Sonne.
An der Verpflegungen halte ich regelmäßig an und trinke immer so viel wie möglich. Cola & Iso. Gels gab es nur an einer Verpflegung (hier muss der Veranstalter was nachbessern!). Aber das haben wir ja vorher gewusst und deshalb habe ich mir 3 Gels mit auf die Laufstrecke genommen.
Bei Kilometer 20 fühlte ich mich noch richtig gut. Die anfeuernden Zuschauer waren der Hammer!
Bei Kilometer 30 machte ich einen kurzen Boxenstop in einem Restaurant. Nein, ich habe mir kein Bier gekauft, ich war nur pinkeln…
Auf den letzten 10 km wurden die Gehpausen an den Verpflegungen immer länger. So richtig mitbekommen habe ich dann nur noch den letzten Kilometer ins Ziel. Alles was davor war, habe ich komplett ausgeblendet.
Den letzten Kilometer bin ich im 4 min Tempo ins Ziel gerannt. Für einen Moment fühlte ich mich wie Superman. Aber es ging auch deutlich bergab ins Ziel.
Bei 12:35:10 Std. stoppte die Uhr. Das war ein 4:52:36 Std. Marathon.
Diese Zeit lässt noch viel Spielraum sich zu verbessern! Hehe.
Platz 626 (150 in der Altersklasse) von über 1.500 Startern ist gar nicht so übel für den ersten Ironman. Allerdings haben es nur knapp 1.000 Triathleten ins Ziel geschafft. Das sind fast 500 Leute die aufgegeben haben!
Jetzt weiss ich woher der Name „Ironman“ kommt. Am Ende des Tages sind alle Muskeln verkrampft und hart wie Stahl! Haha.
Die Auswertung
Der Tag danach
In der Nacht kam mein Körper nicht zur Ruhe. Mein Herz pumpte wie wild. Die Beine schmerzten extrem. Und mir war auf einmal saukalt. An Schlafen war nicht zu denken. Also habe ich mich bis in den frühen Morgen vor den Fernseher gesetzt. Irgendwann sind mir dann zum Glück die Augen zugefallen.
Am nächsten Tag brannten meine Beine noch mehr! Durch das wenige Lauftraining waren meine Beine nach dem Marathon einfach im Eimer. Jetzt spürte ich auch meinen Sonnenbrand. Und die etlichen Blasen an meinen Füßen. Außerdem steckte noch ein Stein in meiner Fußsohle! Den Stein muss ich mir in der Wechselzone eingetreten haben. Zum Glück habe weder die Blasen noch den Stein beim Laufen (und Radfahren) gespürt.
Statt Nutella Brötchen gab es heute mal einen Hamburger zum Frühstück. Ich konnte nichts Süßes mehr sehen!
Fazit
Während des Rennens war ich mir noch ganz sicher: NIE WIEDER!!
Aber schon kurze Zeit nach dem Zieleinlauf war ich mir dann gar nicht mehr so sicher. Vielleicht starte ich ja doch noch einmal bei einem Ironman. Wenn doch nur der nötige Trainingsumfang nicht so enorm wäre. Na mal schauen. Vielleicht ist auch erstmal wieder eine TransAlp dran. Haha.
Fühle ich mich jetzt besser, weil ich einen Ironman gefinisht habe? Nun, ich bin wirklich stolz ins Ziel gekommen zu sein. Aber einige der TransAlp Rennen waren wesentlich härter und berührten mich emotionaler. Da „passierte“ irgendwie mehr während des Rennens.
Mit der Zeit bin ich nicht ganz zufrieden, aber wenn ich ehrlich bin, ist das bei der kurzen Vorbereitungszeit schon gar nicht so schlecht. Außerdem war das ja meine Renntaktik. Wäre ich schneller unterwegs gewesen, hätte ich es vielleicht nicht bis ins Ziel geschafft. Und man darf nicht vergessen, dass der Ironman Lanzarote neben Hawaii das Härteste ist, was man sich antun kann.
Danke!
Vielen Dank Anja, Stephan und Micha für die vielen Tips!
Ohne euch hätte ich garantiert auf dem Bike überzockt und hätte den Marathon gehend bewältigen müssen (wenn ich nicht sogar ausgestiegen wäre)!
Ich danke Ramona und meinen Eltern für das Anfeuern an der Strecke.
Schön, dass ihr dabei gewesen seid!
Ich danke all meinen Sponsoren für ihre tolle Unterstützung!
Now you can officially call me IRONMAN! Haha.
It’s hard put the endured feelings and pain into words. The Ironman was definitely an event that i will never forget.
Every experienced Ironman told me to relax and to take it easy for the whole race except the last 20k on the run. Well, i did exactly what they told me and it worked.
The swimming in the ocean was rough, but fun. The water was clear and you could see thousands of fish. A lot of people passed me in the beginning of the bikeride, but i passed most of them in the last third of the ride. The big loop around the island was nice except for the strong wind and the rough roads. I got a flat tire, but besides that the bikeride was quite easy.
Of course after 3.8k swimming in the rough ocean and 180k bikeriding with more than 2.500m elevation, your muscles get sore. But although i didn’t do much training for the running, the first 20k of the marathon were easier than expected. I was supposed to push the last 20k of the marathon, but i could only keep the same pace, because my legs were too sore. A lot of people were cheering the runners. They were even shouting the names of the athletes, which really helped to keep up the pace. The last 10k were tough and i stayed some more time in the feeding stations.
The last kilometer, i felt like superman! I crossed the finishline and couldn’t believe that the race is really over. I made it!! =D
Many thanks to all my sponsors for their great support!
7 Antworten auf IRONMAN Lanzarote 2010