Taipei Cycle Show

Neben der Eurobike und Interbike ist die Taipei Cycle Show in Taiwan eine der wichtigsten Fahrradmessen. Beim ersten Besuch ist der Kulturschock garantiert! Hier ist eben alles ein wenig anders…

Nach 13 Stunden im Flieger bin ich trotz Dreierbank froh, in den Hotelpool hüpfen zu können. Mallorca Feeling bei schwülen 25 Grad. Nach einer kleinen Trainingseinheit entspanne ich im Whirlpool, umgeben von Palmen und kleinen frechen Geckos.

Nach dem Brunch geht’s aufs Rad. Ein entspannter Bikeride am Flussufer vertreibt den Jetlag aus den Beinen. Der Radweg geht bis zum Meer. Wer kein Bike hat, der kann sich in Taipei neuerdings ein „Ubike“ Leihrad mieten. Für eine kleine Stadtrundfahrt reichen die Bikes allemal.

Wegen dem Smog ist die Sonne eher selten zu sehen, aber angenehm warm ist es trotzdem das ganze Jahr über. Eigentlich super, wäre da nicht ab und zu ein Taifun oder Erdbeben. Dieses Jahr ist es ungewohnt frisch und regnerisch, aber das ist nicht so schlimm denn wir sind ja eh den Großteil des Tages in den Messehallen.

Die nächsten Tage sind gewohnt anstrengend. Nach dem Messebesuch folgt meist ein Dinner mit Lieferanten. Vor Mitternacht ist man nie im Bett.
Mit dem Taxi geht’s zur Messe. Am besten auf den Beifahrersitz setzen (vorn sind die Stoßdämpfer meist noch ok) und die chaotische Fahrweise genießen. In Deutschland hätte man dem Fahrer seine Pappe schon an der ersten Kreuzung abgenommen. Abgesehen davon würde keine der Taxen durch den TÜV kommen.

Die Taipei Cycle Show ist wie eine „kleine“ Eurobike. Allerdings werden die meisten den Großteil der Aussteller nicht kennen. Hier präsentieren sich die Firmen die für viele namenhafte Fahrradmarken produzieren. Die meisten kommen aus Taiwan oder China, günstige Bikes aus Vietnam, Cambodia…
Von den uns bekannte Marken haben nur sehr wenige einen eigenen Messestand, meist auf der Suche nach Distributoren um zu expandieren.

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Was waren die Highlights dieser Messe? FATBIKES!! „Was für Dinger?“ werden sich jetzt die meisten fragen. Fatbikes sind ungefederte Mountainbikes mit extrem dicken Reifen, meist über 4″ breit! Wofür soll das gut sein? Mit den fetten Reifen kann man extrem gut im Schnee und auf Sand fahren. Für alles andere sind Fatbikes eher ungeeignet. Der Einsatzbereich ist also deutlich begrenzt.
Neben Fatbikes stehen an fast jeden Messestand Rennräder mit Scheibenbremsen. Am MTB und auch am Crosser haben sich Discs schon lange bewährt. Endlich kann man auch mit dem Rennrad die Bremspower geniessen. Selbst bei Regen und mit Carbonfelgen ist entspanntes Bremsen möglich.
Ansonsten gab es nicht viel neues zu sehen. Überall schickes Carbon, edle Stahlrahmen erleben ein Comeback. Aufwändige Dekore, farbig eloxierte Teile – auch in Asien investiert man viel Zeit in die Details.
Ein echtes Highlight fehlte. E-Bikes sind zwar immer noch im Trend, aber DIE Innovation fehlt auch hier.

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Auf zum Dinner! Seegurke blieb uns diesmal erspart, aber ich konnte trotzdem nicht alles entziffern, was auf meinem Teller gelandet ist. Nach dem Dinner geht’s erstmal zu TGI Fridays einen ordentlichen Cheeseburger futtern (mein Geheimtipp: Peanutbutter Cheeseburger!)

Nach der Messe geht es noch zu ein paar Lieferanten und Herstellern. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Früher saß der Arbeiter auf der Bierkiste im Hinterhof und hat die Aufkleber auf die Rahmen geklebt. Heute gibt es High-Tech Lackieranlagen und Klimaanlagen. Die Besprechungsräume sehen oft professioneller aus als bei uns.

Mein persönliches Hightlight in Taiwan sind die Singletrails in den Bergen und die atemberaubende Natur. Man fühlt sich wie im Dschungel. Affen, Schlangen und fetten Spinnen inklusive. Die Trails sind rauh und technisch, aber das gefällt mir! 130mm Federweg (besser mehr) sollte das Bike schon haben, sonst hat man keinen Spaß auf den ruppigen Downhills. Statt mit Lift wird in Taiwan mit Taxi geshuttelt. Die Abfahrten sind wesentlich länger als im Bikepark. Es geht auch nicht ständig bergab, ein wenig Strampeln muss man schon. Wenn’s geregnet hat wird’s haarig: Nasse Felsen + rutschige Wurzeln = Adrenalin Pur!

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Wem das zu aufregend ist, der sollte unbedingt in den Süden Taiwans fahren, zum Surfen oder einfach nur Abhängen. Leere Traumstrände und lecker Seafood gibt’s hier überall.

I Love Taiwan!

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